thierry frères und ch. walter nach joseph ramée ‚jardin heine à ottensen [sic] près altona‘ ca. 1839.
eingang zum heine-park von der elbchaussee.
1812 erwarb der kaufmann und bankier salomon heine ein rund 14.000 m² grosses grundstück oberhalb der elbe in ottensen an der flottbeker (heute elb-) chaussee. heine beauftragte joseph ramée mit der planung und dem bau einer villa und der gestaltung des parks.
2007 wurde das „ensemble heine-park“ in die denkmalliste der stadt hamburg aufgenommen. die sanierte villa dient heute als clubhaus des ‚business club hamburg‘.
herbstlich-morgendlicher spaziergang durch einen vernachlässigten park mit luxus sarnierter business-event-location, sehr hanseatisch…
l.: terrasse des ‚business clubs hamburg‘ mit sponsoren-sonnenschirmen und blick über die elbe auf die containerbrücken des terminals burchardkai; r.: ‚garden folly‘ à la hanseatisches business: oberlicht und/oder entlüftung für die tiefgarage unter dem park.
l.: alter baumbestand und das beleuchtungs-design der auffahrt zur villa; l.: die „lauschigste ecke“ im heine-park. die bäume hinter der mauer gehören zum angrenzenden donners park der ebenfalls von ramée gestaltet wurde.
1816 kam salomon heines neffe heinrich nach hamburg um hier eine kaufmännische ausbildung zu machen. dichten vs. buchhaltung. zeitweise lebte heinrich heine im gärtnerhaus im heine-park.
Hochgeehret fühlt sich die Sonne,
Die purpurgeborene,
Sie schmückt sich hastig,
Und hastig eilt sie über das Wasser,
Eilt in die Mündung der Elbe,
Stromaufwärts, Blankenes entlang,
Und sputet sich eifrig, und kommt noch zeitig
Nach Onkels Villa zu Ottensen,
Und findet noch, frühstückversammelt,
Alldort die schöne Tante
Und den Oheim, den fürstlichen Mann, […]
heinrich heine ‚reisebilder. erster theil‘. hamburg 1826. widmung an seine tante betty heine.
o.: das gärtnerhaus im plan von ramée; u.l. das haus von der elbchaussee aus gesehen, 1920er; das gärtnerhaus vom park aus, herbst 2013.
Als ich ging nach Ottensen hin
Auf Klopstocks Grab gewesen ich bin.
Viel schmucke und stattliche Menschen dort standen,
Und den Leichenstein mit Blumen umwanden,
Die lächelten sich einander an
Und glaubten Wunders was sie getan. –
Ich aber stand beim heiligen Ort,
Und stand so still und sprach kein Wort,
Meine Seele war da unten tief
Wo der heilige deutsche Sänger schlief.
heinrich heine in einem brief an seinen jugendfreund christian carl theodor ludwig sethe, 6. juli 1816.
Die Ufergegenden der Elbe sind wunderlieblich. Besonders hinter Altona, bei Rainville. Unfern liegt Klopstock begraben. Ich kenne keine Gegend, wo ein toter Dichter so gut begraben liegen kann wie dort. Als lebendiger Dichter dort zu leben ist schon weit schwerer. Wie oft hab ich dein Grab besucht, Sänger des Messias, der du so rührend wahr die Leiden Jesu besungen! Du hast aber auch lang genug auf der Königstraße hinter dem Jungfernsteg gewohnt, um zu wissen, wie Propheten gekreuzigt werden.
heinrich heine ‚aus den memoiren des herren von schnabelewopski, 1833
die nachbarschaft:
o.: charles fuchs ‚karte des rechten elbufers von altona bis blankenese‘, um 1850, detail; l.: das grab von friedrich gottlieb klopstock auf den friedhof an der christianskirche in ottensen, kupferstich von bendixen döbler, 1805; r.: das garten-restaurant ‚rainvilles garten‘ oder terrassen – gebaut als landhaus abbéma von christian frederik hansen – , kupferstich von christian gottfried heinrich geißler, 1828.
- bärbel hedinger und julia berger (hrsg.): ‚joseph ramée, gartenkunst, architektur, dekoration, ein internationaler baukünstler des klassizismus‘, ausstellungskatalog altonaer museum/jenisch haus, 2003.
- das gärtnerhaus heute: verein heine-haus e.v.
- hamburg – grüne metropole am wasser: projekt hohes elbufer, abschnitt altona, ottensen, neumühlen.